Chronik der laufenden Entgleisungen
(austria revisited)
Uraufführung
Koproduktion mit dem Schauspielhaus Graz in Kooperation mit dem steirischen herbst
Premiere: 26.09.24
Aufführungsdauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Koproduktion mit dem Schauspielhaus Graz in Kooperation mit dem steirischen herbst
Premiere: 26.09.24
Aufführungsdauer: 1 Stunde 50 Minuten, keine Pause
Ein Jahr lang, von Sommerloch bis Sommerloch, behält der Autor Österreich genau im Blick. Akribisch notiert er, was wie gesagt, wovon berichtet und worüber geschwiegen wird. Er schaut auf die Landschaften, in denen er aufgewachsen ist, wie sie von Klassismus geprägt und von gesellschaftlichen Gräben durchzogen sind. Da verflechten sich Wahlkampf-Touren, Spuren von altem und neuem Geld, Routen der Geflüchteten mit globalen Zusammenhängen. „Es wird nicht ohne hässliche Bilder gehen“, wie ein kurzzeitiger Kanzler es formulierte. Diese Chronik mutet dem antifaschistischen Theater und sich selbst radikale Aktualität zu. Schauspieler:innen aus Graz und Wien begeben sich gemeinsam zurück ins Superwahljahr 2024.
Pressestimmen
„In der Unberechenbarkeit und den überraschenden Gedankenzwischenräumen liegt die Qualität dieser häppchenweisen Notate. Denn Köck setzt die daherkommenden Nachrichten wie in öffentlich gemachten Assoziationsketten in historische oder biografische Kontexte. (...) Der Kubus (Bühne: Heike Mondschein) ist Schreibstube, aber auch einfach nur ein verschiebbarer Gedankenraum. Auf ihn projiziert werden nicht nur Gesichter aus der Livekamera, sondern auch Hans Holbeins Gemälde Die Gesandten, das als Warnung zu lesen ist.“
Der Standard, Margarete Affenzeller
„Fast zwei Stunden lang gaukeln uns drei Schauspielerinnen und drei Schauspieler in roten Adidas-Trainingsanzügen mit allen Mitteln ihrer Kunst und jener der Regie Vielstimmigkeit oder zumindest Mehrstimmigkeit vor. Tun so, als ob sie verschiedene Charaktere, unterschiedliche Personen wären (oder wenigstens darstellten), die sich da zur politischen Lage der Nation und der ganzen Welt äußern. Das trügt. Sie sind alle Megafone, Multiplikatoren eines einzigen Subjekts: Diese Chronik ist ein literarisches Tagebuch des Schriftstellers Thomas Köck.“
Die Presse, Thomas Kramar
„Textpassagen über am Gymnasium erlebten Klassismus und die Beschädigungen, die Erwerbs- und Care-Arbeit an den Körpern seiner Eltern hinterlassen haben, zählen zu den stärksten Momenten in der Bühnenfassung dieses an sich recht untheatralen Texts. Hier aber kommt Bues inszenatorisches Geschick zum Tragen. Sie führt, mit etlichen choreografischen und chorischen Kniffen, das in rotweiße Team Austria -Trainingsanzüge gesteckte sechsköpfige Ensemble zur kollektiven Glanzleistung.“
Kleine Zeitung, Ute Baumhackl
„Das Haus Österreich ist ein enger Kubus, begrenzt durch transparente Textilien, die nach außen Details des Hans-Holbein-Gemäldes Die Gesandten sichtbar machen ein Werk über die Vergänglichkeit alles irdischen Schaffens. (...) Die Aneinanderreihung der geschilderten Vorfälle made in Austria machen den hohen Grad an Bedenklichkeit bewusst. (...) Köck schreibt gegen einen seit längerer Zeit durch die Gesellschaft gehenden Riss an, er versucht mit seiner tagebuchähnlichen Chronik einen Strich durch die Timeline zu machen.“
Salzburger Nachrichten, Martin Behr
„Regisseurin Marie Bues hat den Text, der zwischen Sozialanalyse à la Didier Eribon und Zerpflückung à la Elfriede Jelinek anzusiedeln ist, auf sechs großartig agierende Darsteller aufgeteilt und verleiht dem Frust und der Ratlosigkeit damit viele Facetten.“
Kronenzeitung, Christoph Hartner
„Der Kontext eine Woche vor der Nationalratswahl ist höchst politisch. Der Text ist es auch, aber weniger tagespolitisch, als man es vielleicht erwarten würde. (...) Köck geht ganz weit zurück. Er stellt sich eigentlich die Frage, wie es zu dem Jahr der Bedrohung durch Herbert Kickl kommen konnte. Er reflektiert die Lektüre zu der Zeit, als er das geschrieben hat. Er setzt sich mit Autor:innen zusammen, die über Klassen schreiben. Er greift, sehr ungewöhnlich für ihn, auf Biografisches zurück."
Deutschlandfunk Kultur Fazit, Martin Pesl
„Denn ein Horror ist das, was in diesem Land passiert, zweifelsohne, zumindest für die, die es betrifft, der Rest hat weiterhin eine Mordsgaudi, nimmt „Hatespeech zur Kenntnis wie einen Wetterbericht“ und wird hinterher wieder von nichts gewusst haben. Dabei war „Österreich schon immer Nazi-Avantgarde“. So steht es in Köcks „Chronik", die erst kürzlich bei Suhrkamp erschien. So formuliert es auch eine*r der sechs Darstellenden im rot-weiß-roten Trainingsanzug – von Adidas, wohlgemerkt (Kostüm: Amit Epstein)."
TAZ, Sophia Zessnik
„Der vielschichtige, tiefgründige, gesellschaftsrelevante, aber auch mit persönlichem Befinden ausgestattete Text lässt Thomas Köck in einer Nachfolge von Thomas Bernhard erscheinen. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass Köck keine Schimpftiraden loslässt, um Missstände aufzuzeigen. Vielmehr nimmt er nüchtern, mit einem sprachlichen Seziermesser die österreichische Seele auseinander. Eine Seele, die groß ist im Verdrängen und nach einer Veränderung lechzt, ohne zu erkennen, dass diese Veränderung in einen unumkehrbaren Zustand führen wird."
european cultural news, Michaela Preiner
Der Standard, Margarete Affenzeller
„Fast zwei Stunden lang gaukeln uns drei Schauspielerinnen und drei Schauspieler in roten Adidas-Trainingsanzügen mit allen Mitteln ihrer Kunst und jener der Regie Vielstimmigkeit oder zumindest Mehrstimmigkeit vor. Tun so, als ob sie verschiedene Charaktere, unterschiedliche Personen wären (oder wenigstens darstellten), die sich da zur politischen Lage der Nation und der ganzen Welt äußern. Das trügt. Sie sind alle Megafone, Multiplikatoren eines einzigen Subjekts: Diese Chronik ist ein literarisches Tagebuch des Schriftstellers Thomas Köck.“
Die Presse, Thomas Kramar
„Textpassagen über am Gymnasium erlebten Klassismus und die Beschädigungen, die Erwerbs- und Care-Arbeit an den Körpern seiner Eltern hinterlassen haben, zählen zu den stärksten Momenten in der Bühnenfassung dieses an sich recht untheatralen Texts. Hier aber kommt Bues inszenatorisches Geschick zum Tragen. Sie führt, mit etlichen choreografischen und chorischen Kniffen, das in rotweiße Team Austria -Trainingsanzüge gesteckte sechsköpfige Ensemble zur kollektiven Glanzleistung.“
Kleine Zeitung, Ute Baumhackl
„Das Haus Österreich ist ein enger Kubus, begrenzt durch transparente Textilien, die nach außen Details des Hans-Holbein-Gemäldes Die Gesandten sichtbar machen ein Werk über die Vergänglichkeit alles irdischen Schaffens. (...) Die Aneinanderreihung der geschilderten Vorfälle made in Austria machen den hohen Grad an Bedenklichkeit bewusst. (...) Köck schreibt gegen einen seit längerer Zeit durch die Gesellschaft gehenden Riss an, er versucht mit seiner tagebuchähnlichen Chronik einen Strich durch die Timeline zu machen.“
Salzburger Nachrichten, Martin Behr
„Regisseurin Marie Bues hat den Text, der zwischen Sozialanalyse à la Didier Eribon und Zerpflückung à la Elfriede Jelinek anzusiedeln ist, auf sechs großartig agierende Darsteller aufgeteilt und verleiht dem Frust und der Ratlosigkeit damit viele Facetten.“
Kronenzeitung, Christoph Hartner
„Der Kontext eine Woche vor der Nationalratswahl ist höchst politisch. Der Text ist es auch, aber weniger tagespolitisch, als man es vielleicht erwarten würde. (...) Köck geht ganz weit zurück. Er stellt sich eigentlich die Frage, wie es zu dem Jahr der Bedrohung durch Herbert Kickl kommen konnte. Er reflektiert die Lektüre zu der Zeit, als er das geschrieben hat. Er setzt sich mit Autor:innen zusammen, die über Klassen schreiben. Er greift, sehr ungewöhnlich für ihn, auf Biografisches zurück."
Deutschlandfunk Kultur Fazit, Martin Pesl
„Denn ein Horror ist das, was in diesem Land passiert, zweifelsohne, zumindest für die, die es betrifft, der Rest hat weiterhin eine Mordsgaudi, nimmt „Hatespeech zur Kenntnis wie einen Wetterbericht“ und wird hinterher wieder von nichts gewusst haben. Dabei war „Österreich schon immer Nazi-Avantgarde“. So steht es in Köcks „Chronik", die erst kürzlich bei Suhrkamp erschien. So formuliert es auch eine*r der sechs Darstellenden im rot-weiß-roten Trainingsanzug – von Adidas, wohlgemerkt (Kostüm: Amit Epstein)."
TAZ, Sophia Zessnik
„Der vielschichtige, tiefgründige, gesellschaftsrelevante, aber auch mit persönlichem Befinden ausgestattete Text lässt Thomas Köck in einer Nachfolge von Thomas Bernhard erscheinen. Der Unterschied besteht jedoch darin, dass Köck keine Schimpftiraden loslässt, um Missstände aufzuzeigen. Vielmehr nimmt er nüchtern, mit einem sprachlichen Seziermesser die österreichische Seele auseinander. Eine Seele, die groß ist im Verdrängen und nach einer Veränderung lechzt, ohne zu erkennen, dass diese Veränderung in einen unumkehrbaren Zustand führen wird."
european cultural news, Michaela Preiner
Produktionscredits
Der Text ist initiativ als Auftragswerk des Schauspielhaus Graz und des Schauspielhaus Wien entstanden. Die Uraufführungspremieren der Koproduktion finden am 22.09.2024 am Schauspielhaus Graz und am 26.09.2024 am Schauspielhaus Wien statt. In Kooperation mit dem steirischen herbst.
Aufführungsrechte
Suhrkamp Theater Verlag Berlin