Produktionen
von Enis Maci
URAUFFÜHRUNGRegie Franz-Xaver Mayr
Premiere am 12. Jänner 2019Aufführungsdauer: ca. 100
Minuten, keine Pause
Enis Maci wurde von Theater heute zur "Nachwuchsautorin des Jahres 2018"
gewählt und ist 2019 erstmals für den Mülheimer Dramatikerpreis nominiert!Eine Frau, ein
Mann, ein Auto. Eine Spazierfahrt? Oder eine Fahrstunde? Wie stehen die beiden Insassen zueinander? Orte und Begebenheiten
am Straßenrand konfrontieren sie mit teils verdrängten Erinnerungen. Die Fahrt führt zunächst zu einer Grundschule, welche
die Frau als Kind besuchte – daneben befindet sich eine psychiatrische Praxis. Dort versuchte vor langer Zeit der Vater, die
Schmerzen der Vergangenheit zu lindern. Im Radio laufen Berichte, Interviews, Musik und fließen mit der Gedankenwelt der beiden
Passagiere zusammen, kontrastieren oder beflügeln deren Fantasien. Immer mehr verschwimmen die Grenzen zwischen Gegenwart
und Vergangenheit, Realität und Imagination.
Enis Maci erzählt einen rätselhaften Reigen von Begebenheiten innerhalb
des Autos und am Straßenrand, Fragmente von Biografien. Ihr neues Stück, nach »Mitwisser« das zweite, das am Schauspielhaus
zur Uraufführung kommt, spannt einen Bogen über mehrere Generationen einer Familie, untersucht deren Verletzungen und Traumata
– und beschäftigt sich vor allem mit einer der Urzellen des Theaters schlechthin: dem Topos des Verrats. Mit fast antiker
Sprachgewalt fragt Enis Maci danach, was es bedeutet, wenn Familien zerbrechen. Was heißt es, wenn jemand sich von der eigenen
Herkunft emanzipieren möchte?
Eine Produktion des Schauspielhauses Wien in Koproduktion mit der ARGEkultur
Salzburg. Im Rahmen des »Arbeitsateliers« in Kooperation mit dem DRAMA FORUM von uniT Graz und dem Deutschen Literaturfonds
e.V.

BIBLIOTHEK
Enis
Maci »Vom Tode Long Huis« (PDF)
Die Produktion »MITWISSER«
von Enis Maci ist zu den 44. MÜLHEIMER THEATERTAGEN NRW (Stücke 2019) und zu den Autorentheatertagen
2019 am Deutschen Theater Berlin eingeladen! Wiederaufnahme am 28. und 29. Juni 2019
Pressestimmen
„Mayr und dem starken Ensemble gelingt es, in schwarzen,
bodenlangen Kleidern zwischen archaischer Grausamkeit und katholischem Deflexionsgestus, die zahllosen Beziehungsstränge entlang
der von Süddeutschland durch Österreich führenden steilen Straße menschlicher Grausamkeiten hochmusikalisch aufeinanderprallen
zu lassen.“ Wiener Zeitung
„Das Ganze hat eine leise, wunderbare Komik, die darauf beruht, dass
die allerentsetzlichsten Geschichten zart und doch ungerührt erzählt werden. Gleichzeitig hat es den tiefen Ernst und die
Rätselhaftigkeit eines heiligen Rituals.“ Nachtkritik
„Regisseur Franz-Xaver Mayr verwandelt die
absurde Poesie der Vorlage in eine schwarzhumorige Messe.“ Mottingers Meinung
„Auf der schroffen,
kahlen Schrägbühne von Korbinian Schmidt bewältigen Johanna Baader, Simon Bauer, Steffen Link, Vassilissa Reznikoff und Sebastian
Schindegger den schwierigen, auch rhythmisch komplexen Text bravourös.“ Kurier
„Johanna Baader
singt wunderschön, etwa ein französisches Chanson, zum Niederknien.“ Die Presse
"Regisseur Franz-Xaver
Mayr lässt seine Inszenierung mit langen Elektromusik-Passagen (Matija Schellander) an- und ausklingen und das fünfköpfige
Ensemble, dem auch eine Sängerin angehört, häufig singen oder chorisch sprechen. Aber auch wenn die Schauspielerinnen und
Schauspieler mal solistisch agieren und in Rollen schlüpfen, treten sie doch stets als Gruppe auf, die nicht für sich, sondern
für die Gesellschaft steht. (...) Dass sich Macis auf den ersten Blick eher lapidare Sprache so viele rhythmische Variationen
abgewinnen lassen, spricht nicht nur für die inspirierte Inszenierung, sondern auch für das dramatische Potenzial des präzise
gearbeiteten Textes. (...) Man wird sich den Namen Enis Maci merken müssen." Süddeutsche Zeitung
"Macis automobile Gedankensprünge sind mal steil, mal schlagend, mal anstrengend, mal konstruiert - aber irgendeine Brücke
findet sich immer zum großen Kreisverkehr zwischen Europa, seinen Nationalstaaten und den Menschen unter deren Rädern" Theater
Heute